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22.11.2005 – Aktuelle Themen der Mobilen Kartographie
Dr.-Ing. Tumasch Reichenbacher – TU München
17 Uhr – Kolloquium – Ort: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin, Behrenstr. 42, 10117 Berlin-Mitte, Vortragsraum, 1. Etage (Lichthof Stadtmodelle)
Die mobile Nutzung digitaler Geoinformation hat sich in den letzten Jahren zunehmend durchgesetzt. Der Übergang von statischen Kartenprodukten zu Geodiensten bringt für die Kartographie im mobilen Nutzungsumfeld sowohl zahlreiche Herausforderungen als auch neue Chancen und Möglichkeiten. Nebst den theoretischen und technischen Grundlagen der mobilen Kartographie werden verschiedene Ansätze zur Visualisierung von Geoinformation auf mobilen Geräten vorgestellt. Ein Schwerpunkt bildet die nutzungskontextabhängige Aufbereitung und Visualisierung der Geoinformation, die über die Adaptionsleistung von Location Based Services hinausgehen. Praktische Beispiele dafür, wie adaptive Visualisierungsansätze in mobile kartenbasierte Geodienste integriert werden können, sollen dies verdeutlichen.
10.05.2005 – Metropolenregion Wien:
Kartographie für Objektinventur und Planungsprozesse
Dipl.-Ing. Erich Wilmersdorf – Magistrat Wien
17 Uhr – Kolloquium – Ort: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin, Wüttembergische Str. 6, 10707 Berlin (am Fehrbelliner Platz), Vortragsraum 101
Eine Stadtverwaltung muss sich wegen der hohen „Objektdichte“ und der raschen Entwicklungsdynamik städtischer Ballungszentren ganz besonders mit der optimalen Bewirtschaftung des städtischen Raumes auseinandersetzen. Aktualität und Vollständigkeit der kartografischen Produkte wird gefordert, um als verlässliche Entscheidungsgrundlagen nutzbar zu sein.
Geoinformatik und Kartographie übernehmen dabei eine besondere Rolle: beim Aufbau und Führung des Geodatenhaushalts, bei seiner Analyse und bei der Gestaltung ortsbezogener Geschäftsprozesse. Um diese hohen Anforderungen erfüllen zu können, wird Echtzeitkartographie mit Zugriff auf aktuell geführte Datenbanken eingesetzt. Sie ermöglicht eine Prozess- und Anwendungs-orientierte Visualisierung. Webbasierte Kartographiedienste (z.B. WMS und WFS nach OGC) bilden dazu eine wirksame Kommunikationsschiene intern und nach außen, ergänzt durch automatische großformatige Kartenausgabe.
An Beispielen der Adressensuche mit Stadtplan, der Bewirtschaftung des Straßenraumes ober- und unterirdisch, des Grundbesitzauskunftsdienstes und den Entwurfsphasen der Bauleitplanung wird der Lösungsweg der Stadt Wien vorgestellt.
12.04.2005 – Konzeption und Aufbau eines Verlagsprogrammes mit Zielsetzung einer neuartigen Weltatlaskartographie
Dipl. Geograph Heiner Newe – GeoKarta, Altensteig
Dipl. Ing. für Kartographie Claus-Peter Waider – GeoGraphic Media GmbH, München
17 Uhr – Kolloquium – Ort: Technische Fachhochschule Berlin, Haus Bauwesen, Hörsaal H3, Luxemburger Str. 9, 13353 Berlin
Der Verlag Wolfgang Kunth hat in den letzten Jahren einen neuartigen Weltatlas mit den Schwerpunkten Wissen und Reisen entwickelt und im Jahre 2003 veröffentlicht. Der Vortrag zeigt einen Überblick über die Produkte des Verlages und die Besonderheiten bzw. Neuheiten zum Hauptprodukt „First World Travel Atlas“ im Vergleich mit herkömmlichen Weltatlanten auf. Ebenfalls wird ein Überblick von der Entwicklung und Herstellung der Atlanten bis zu den Folgeprodukten gegeben (z.B. Reisebücher, Traumstraßen, Städteteil, Naturparkmodule, Multimedia Produkte).
01.03.2005 – Aufbau und Nutzung des 3D Stadtmodells im Spannungsfeld zwischen Geoinformatik und Stadtplanung
Dr. Gerald Forkert – Geodata, Wien
17 Uhr – Kolloquium – Ort: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin, Behrenstr. 42, 10117 Berlin-Mitte, Vortragsraum, 1. Etage (Lichthof Stadtmodelle)
Eine zunehmende Anzahl von Städten beschäftigt sich bereits mit dem Aufbau eines 3D Stadtmodells – meist aus Anlass eines „prominenten“ Projektes der Stadtplanung. Die Zugänge zur Stadtmodellierung sind aber recht unterschiedlich: Während die Stadtplanung recht kurzfristig aktuelle und sehr detaillierte Umgebungsmodelle im Projektgebiet benötigt, betrachten die Geoinformatiker das Stadtmodell als 3D Erweiterung der digitalen Stadtkarte und stellen den systematischen flächendeckenden Aufbau sowie die Aktualisierbarkeit in den Vordergrund.
In diesen Vortrag soll nun gezeigt werden, wie mit dem System GityGrid der Firma Geodata sowohl der flächendeckende als auch der projektbezogene Ansatz der Stadtmodellierung unterstützt werden kann.
Behandelt werden folgende Themen:
- Gebäudemodellierung aus vorhandenen Geodaten
- Fassadenmodellierung aus 3D LaserScanning
- projektbezogene Verfeinerung des Stadtmodells
- Filebasierte bzw. Datenbank gestützte Verwaltung des Stadtmodells
- Verwaltung von unterschiedlichen Detaillierungsgraden pro Gebäude
- Nutzung des Stadtmodells
- Visualisierung des Stadtmodells
Zur Veranschaulichung dienen praktische Beispiele aus den Städten Graz, Wien, Klagenfurt und Stuttgart.
23.02.2005 – Karten vom Roten Planeten
Geschichte und Gegenwart der Mars-Kartographie
Prof. Dr.-Ing. Jörg Albertz – Technische Universität Berlin
20 Uhr – Wilhelm-Foerster-Sternwarte Berlin e.V. mit Zeiss-Planetarium, Munsterdamm 90 (am Insulaner), 12169 Berlin – Schöneberg
Alles begann in Berlin – die erste Karte der Mars-Oberfläche entstand 1830 in einer Berliner Privatsternwarte. Danach nahm die Geschichte der Mars-Kartographie einen wechselvollen Verlauf. Unser Nachbarplanet faszinierte Generationen von Amateuren und Fachleuten. Aber solange man auf Fernrohrbeobachtungen angewiesen war, blieben die Fortschritte bescheiden.
Einen Durchbruch brachten die Raumfahrtmissionen Mariner und Viking, die Zehntausende von Bildern lieferten und unsere Kenntnisse von der Mars-Oberfläche in früher ungeahnter Weise bereicherten. Dadurch wurde auch die Herstellung erster moderner Kartenwerke möglich.
Nunmehr werden seit Anfang 2004 mit der High Resolution Stereo Camera (HRSC) an Bord der Raumsonde Mars Express Bilddaten hoher Auflösung gewonnen. Damit kommt in der Planetenforschung erstmals eine Kamera zum Einsatz, die speziell zur Geländekartierung konzipiert wurde. Die Ergebnisse sind faszinierend.
15.02.2005 – Das Datenbank- und Urheberrecht aus der Sicht eines Praktikers
Dr. Peter Aschenberner – Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kartographie
17 Uhr – Kolloquium – Ort: Staatsbibliothek zu Berlin, Simon-Bolivar-Saal, Potsdamer Str. 33, 10785 Berlin
In Kooperation mit der Staatsbibliothek Berlin
Aus der Sicht eines Praktikers wird das Urheber- und Datenbankrecht in seiner Bedeutung für die praktisch kartographische Arbeit hinterfragt und anhand von Beispielen aus der Rechtsprechung in seinen Möglichkeiten und Grenzen beschrieben. Kritisch wird die Aussage der AdV überprüft, dass die gedruckte Karte ein Teil der Datenbank sei. Denn wäre sie es, würden erhebliche finanzielle Belastungen auf die gewerbliche Kartographie hinzukommen. Denn immer, wenn nicht nur eine unwesentliche Einzelinformation aus der gedruckten Karte entnommen würde, wären Zahlungen zu leisten.